Bericht des 3./I. Krähenschwarms

Streng vertraulich

Verfasser: Krähenschwarm 3./I.
Datum des Eingangs: Dezember, 13. Tag, 2 n.d.S.

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Bericht: Lageerfassung im Schwarzkammgebirge vom 3.Nov. – bis 10.Dez., 2 n.d.S.

Krähenführer:Kain Jadfels
Krähen: Zern Falkaug, Jona v. d. Au, Wernulf Finstbrau, Keldorn, Gorm Scharfschwing, Ragnus Krall, Bredel, Vevelin Windfels
Eule: Calliope

Der Schwarm brach auf in Richtung Kûrigs Warte um den Verbleib des Trosses um Merf Falkus zu untersuchen und Artefakt x03F aufzuspüren.

Nach einem halben Tagesmarsch stießen wir auf dem Weg zu Kûrigs Warte auf die sterblichen Überreste einer Kreatur, die den Archiven des Sturmbringer Ordens, östliche Mark, als Kaubuk bezeichnet wird. Der Kaubuk ward aufgepfählt und wies Spuren einer großen Axt auf. Bei genauerer Untersuchung stellte unsere Eule Einwirkungen von Magie fest, die zeitlich vor der tödlichen Verletzung aber auch wenige Stunden danach erfolgten.
Die Eule konnte feststellen, dass die Magie aus einer dunklen Quelle katalysiert wurde. Sie vermutet, dass der Kaubuk von außen kontrolliert wurde. Möglichweise wurde das Wesen aber auch von der Magie selbst erschaffen. Eine genauere Einschätzung konnte jedoch noch nicht erfolgen. Die Eule wird zu diesem Bereich einen eigenen Bericht anfertigen.

Nach dem wir die Überreste des Kaubuk verpackt hatten, erkundeten wir die nähere Umgebung des Schauplatzes. Es war der Ort an dem Falkus Karawane die erste Nacht gerastet hatte. Um die Lagerstelle konnten wir zahlreiche Hufspuren von anderen Kaubuks entdecken. An anderen Stelle, nordöstlich des Lagerplatzes fanden wir die Spuren eines zweiten Kampfes. Offenbar wurde an dieser Stelle ein weiterer Gefährte Falkus angegriffen. Den Spuren zu urteilen, müssen wir annehmen, dass dieser den Angriff des Kaubuks nicht überlebt hat. Ich entschied, den Schwarm die Nacht über an diesem Ort zu rasten. Auf diese Weise gelang es unserer Eule die bereits oben erwähnten Feststellungen zu treffen.

Am nächsten Tag, Aufbruch in Richtung Kûrigs Warte. Die ganze Zeit konnten wir die Hufspuren der Kaubuks hinter denen der Karawane ausmachen. Die gemeinsame Vorwärtsbewegung der Kreaturen ließ uns die Spuren besser auseinanderhalten: Wir zählten ungefähr 70 Paare.
Nach einem halben Tagesmarsch stießen wir auf die Spuren des zweiten Nachtlagers Falkus. Nach eingehender Untersuchung konnten wir keine Einwirkungen eines Kampfes feststellen. Etwa 100 Fuß außerhalb des Lagers hinter einem Hügel entdeckten wir die Lagerstätte der Kaubuks. Zwischen den ganzen Hufspuren konnten wir Spuren Ausmachen, die eindeutig menschlichen Ursprungs waren. Unser Fährtenleser vermutet, dass es sich um die Spuren einer Frau handelt. Die Frau trug eine Art Stab in der rechten Hand und ward in ein langes Gewand gekleidet, welches deutliche Schleifspuren auf dem Boden hinterließ. Unsere Eule konnte eine starke Präsens dunkler Magie ausmachen. Wir können nicht ausschließen, dass an dieser Stelle ein Ritual durchgeführt wurde. Die Fußspuren der Frau schienen aus dem Nichts zu kommen und im Nichts zu enden.
Wir übernachteten an diesem Ort.
Am nächsten Tag folgten wir den Spuren der Karawane weiter in Richtung Kûrigs Warte. Die Kaubuks waren Falkus und seinem Gefolge wieder auf den Fersen. Nach einem halben Tagesmarsch erreichten wir den Fluss Silb an dessen Ufern eine große Schlacht stattgefunden haben muss. Offenbar schlug Falkus hier sein drittes Nachlager auf und wurde dann von den Kaubuks angegriffen. Die Kaubuks hatten das Lager ungesehen einkesseln können und griffen geschlossen auf ein Zeichen an. Die Zelte wurden größtenteils niedergebrannt von den Opfern des Kampfes war jedoch keine Spur. Abermals spürte die Eule eine Magiepräsens. Dieses Mal jedoch um einiges stärker als zuvor. Wir konnten nach einiger Zeit die Truhe ausfindig machen, in der Artefakt x03F aufbewahrt wurde. Sie war leer.

Ich befahl dem Schwarm die Gegend umfassend zu durchsuchen. Nach einiger Zeit fanden wir Spuren von drei Personen, von denen eine Frau gewesen sein muss, die es offenbar geschafft hatten dem Kampf zu entkommen. Ihre Spuren führen in nordöstliche Richtung den Bergrücken hinauf.
Des weiteren konnten wir etwas außerhalb des Schlachtenkessels wieder die Fußspuren der Frau ausmachen, die wir bereits am Vortag im Lager der Kaubuks entdeckt hatten. Wir konnten die Spuren bis zur der leeren Truhe des Artefaks x03F nachverfolgen. Von dort an verloren wir sie.

Ich entschied an diesem Ort das Nachtlager aufzuschlagen um am nächsten Tag den Fußspuren in nordöstlicher Richtung nachzugehen. Ich positionierte zwei Krähen als Alarmposten in einem nahe gelegenen Hartholzwäldchen, die sich im drei Stunden Rhythmus abgelöst werden sollten. Nach dem Einbruch der Dunkelheit etwa zur 10. Stunde zT meldete der Alarmposten verdächtige Geräusche aus südöstlicher Richtung, aus Richtung Kûrigs Warte. Ich befahl Nachtfalkentaktik. Nach kurzer Zeit zeichneten sich auf dem Weg vor uns in der Dunkelheit die Umrisse mehrer Personen ab. Wir machten ungefähr 20 Umrisse aus, die sich langsam auf unsere Position zu bewegten. Gerade wollte ich die Personen anrufen als die Eule eine dunkle Macht verspürte. Etwas stimmte nicht. Ich ließ die Krähen zurückfallen und verblieb mit der Eule am Ort. Wir ließen die Personen auf etwa 10 Fuß an uns herankommen, so dass wir ihre Gesichter identifizieren konnten. Die Personen wiesen bei genauerer Betrachtung teilweise starke Verletzungen auf. Einigen fehlten der Arm, anderen ward der Bauch aufgeschlitzt. Aus ihren blutigen Gesichtern glühten uns leblose Augen entgegen. Dennoch hielten sie ihrer Bewegung nicht ein und kamen näher. Bei Fâlirs Zorn ich habe so etwas noch nie gesehen. Es schien sich bei diesen wandelnden Kadavern um die ehemaligen Begleiter Falkus zu handeln. Dunkles Hexenwerk war dort zugange. Die Eule schien ratlos und riet mir zum Ausweichen um einer Konfrontation mit diesen Untoten aus dem Wege zu gehen. Ich signalisierte dem Schwarm das Ausweichen. Wir waren gezwungen unser Zelt und den Großteil unserer Habseligkeiten zurück zu lassen und setzten uns über den in nordöstlicher Richtung gelegenen Bergrücken ab.

Am nächsten Morgen hatten wir viele Meilen zwischen uns und den Ort des Geschehens gebracht. Wir hatten bewusst den Rückzug in nordöstlicher Richtung angetreten um am Tage die Fährte der drei Personen wieder aufzugreifen, die sich während der Schlacht absetzen konnten. Nach einiger Zeit fanden wir die Spuren wieder. Trotz der fehlenden Ausrüstung konnten wir mit dem was wir noch am Mann hatten ungefähr drei Tage auskommen. Glücklicherweise führten die Fußspuren in Richtung der alten Steinfels-Garnison hinter deren Mauern wir uns wieder auffrischen konnten. Dort planten wir dann auch Verstärkung zu holen um das Schlachtfeld, von dem wir am Tag zuvor durch die Untoten vertrieben worden zu entsetzen.

Die Fußspuren endeten an einem kleinen Fluss, der auf der Karte nicht eingezeichnet ist. (Krähe Scharfschwing hat Position auf Karte festgehalten.) Dort entdeckten wir wieder Spuren eines Kampfes. Offenbar wurden die drei Personen von den Kaubuks eingeholt und angegriffen. Auch entdeckten wir die Spuren der Frau, die auf Seiten der Kaubuks bereits zum dritten Mal in Erscheinung getreten ist. Magie wurde gewirkt. Dieses Mal drehten wir jedes Sandkorn um. Wir fanden Asche, die, wie die Eule bezeugte, einmal ein Mensch gewesen sein musste. Ein Teil der Asche konnte wir Einbeuteln. Die Eule spürte das Artefakt x03F an diesem Ort gewesen ist und dass es den Besitzer gewechselt hat. Dieser ist vermutlich die Kaubuk – Frau, welche sich offenbar nach dem Kampf wieder entmaterialisiert hat. Die Kaubuks, die zuvor die drei Personen angegriffen haben zogen in südöstlicher Richtung davon, Richtung Kûrigs Warte. Dies würde auch erklären, warum wir selbst von den Wesen noch nicht angegriffen wurden. Eine weiträumige Untersuchung der Umgebung ergab keine weiteren Ergebnisse.

Nachdem wir 4 Stunden an dem Ort verweilt haben, zogen wir weiter in Richtung Steinfels-Garnison. Auf dem Weg dorthin fanden wir etwa auf halber Strecke einen Kadaver. Wir glauben, diese Person gehörte zu den drei Personen aus Merf Falkus Gefolge. Als wir den Kadaver näher untersuchen wollten, bemerkten wir wie dessen Körper zu Zittern begann. Wir glaubten, dass die Person noch am Leben sei. Jedoch stellte sich heraus, dass sie ebenfalls von dunkler Magie beseelt wurde und auf diese Weise wie die Personen in der Nacht zuvor zu einem Untoten geworden ward. Als der Kadaver Anstalten machte uns anzugreifen, sah Krähe Windfels sich gezwungen diesem den Kopf abzutrennen. Den Kopf haben wir eingebeutelt. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen gewissen Glem Scharfaug handelte.

Unweit von dieser Stelle bemerkten wir durch Zufall einen schmalen Spalt in der Felswand. (Krähe Scharfschwing hat Position auf Karte festgehalten.) Mir kam es so vor, als sei dieser von Menschenhand in den harten Fels getrieben. Dem natürlich drang einer Krähe folgend, entschlossen wir uns diesen Spalt näher zu untersuchen.
Es stellte sich heraus, dass diese Spalt sich mehr und mehr weitete je tiefer wir voranschritten. Am Ende befanden wir uns in einer lange schwarzen Klamm. Mit einem Mal vernahm die Eule eine ungeheure Präsenz von Magie. Ich befahl Nebelkrähentaktik.
Aus dem nicht einsehbaren Bereich vor uns drangen aus der Schwärze zahlreiche schlurfende Schritte zu uns empor. In den Schritten vermischte sich Murmeln und leises Stöhnen, welches von den kalten Wänden der Klamm tausendfach zurückgeworfen wurde. Die Geräusche schienen vor uns wie auch gleichsam hinter uns zu sein. Ich gab den Befehl „Fertigmachen zum Angriff“. Dann kamen sie. Es waren schätzungsweise 30 bis 40 Untote, die sich langsam auf unsere Position zu bewegten. Ein Ausweichen in dieser Lage war nicht möglich und zu gefährlich, also befahl ich den Angriff. Schnell konnten wir 15 der Untoten niederstrecken als Krähe Bredel schwer getroffen von einer Axt zu Boden ging. Wir konnten den Verlust ausgleichen und weitere 10 Untote erschlagen. Dann fielen Krähe Jona v. d. Au und Krähe Keldorn. Inzwischen bildete sich aus den Kadavern eine Art natürlich Mauer, die unsere Verteidigung erleichterte. Der Feind musste zunächst diese Mauer überwinden um zu uns Gelangen. Auf diese Weise konnten wir die Oberhand zurückerlangen. Als wir auch den letzten Untoten erschlagen hatten, mussten wir neben zahlreichen kleineren Verletzungen zwei tote Krähen und eine schwerletzte Krähe beklagen. Wir zogen ihre Körper nach draußen vor den Spalt und ließen Krähen Windfels und Falkaug zu ihrer Bewachung und weiteren Versorgung zurück. Dann unternahm ich mit der Eule und dem noch verbliebenen Rest des Schwarms einen weiteren Vorstoß in die Klamm. Während wir die Klamm bis zu ihrem Ende durchsuchten, entdeckten wir auf dem Boden einer tiefer gelegenen Ebene der Klamm eine weitere Person. Diese kauerte in der Ecke zwischen den Felsen und blickte mit leerem Blick zu uns hinauf. Die Eule stellte fest, dass es sich bei dieser Person um keinen Untoten handelte. Zufällig fanden wir in der Nähe ein Seil, mit dem es uns gelang die Person zu uns hoch zu holen. Sie wirke völlig apathisch und war nicht ansprechbar. Wir brachten sie ebenfalls vor den Spalt.

Ich ging mit der Eule und dem Rest des Schwarmes ein drittes Mal in die Klamm. Der Umstand, dass wir dort so ganz zufällig ein Seil gefunden haben, ließ mich aufmerksam werden. Offenbar wurde dieses Seil eingesetzt um zu der Person nach unten zu gelangen um diese möglicherweise zu befragen. Als wir uns die Stelle des Seiles und die dahinter liegende Wand genauer anschauten, entdeckten wir den Umriss einer Tür, der sich nur ganz fein von dem groben Fels abzeichnete. Die Eule spürte, dass diese Tür mit einer äußerst starken magischen Barriere versehen ward. Wir konnten diese nicht öffnen.

Wir verließen die Klamm. Die ehemaligen Untoten haben wir liegen gelassen. Krähe Bredel war schwer verletzt und bedurfte dringender Hilfe eines Heilers. Die Heilkundigen Kenntnisse unseres Schwarms verhalfen nur, die Blutungen vorerst zu stillen. Wir brachen daher nachdem bereits die Dunkelheit eingesetzt hatte zur Steinfels-Garnison auf. Zur 11. Stunde zT erreichten wir die Garnison. Nachdem wir dort durch das 6.Bussardregiment versorgt und aufgerüstet wurden, traten wir die Rückreise nach Dâlerion an.

Ergebnis:
Artefakt x03F konnte nicht wiederbeschafft werden. Es befindet sich vermutlich im Besitz einer Frau, die über starke Magiefähigkeiten verfügt. Genaueres ist dem Bericht der Eule zu entnehmen. Von der Falkus-Karawane konnten wir eine Person lebend bergen. Es war Merf Falkus selbst, den wir in der Klamm gefunden hatten. Er schien die ganze Reise sehr verwirrt und redete wenig. Wir übergaben im dem Obersten Rat zu Dâlerion.

Status:
Wir haben den Großteil unserer Ausrüstung zurückgelassen. Zudem hat Krähe Bredel ein Bein verloren und wurde zurück nach Wolkenthron versetzt. Krähe Jona v. d. Au und Krähe Keldorn transportierten wir bis nach Dâlerion. Ihr leeren Hüllen werden heute in drei Tagen dem Winde Ekuriens geschenkt.

Verzeiht mir, verehrter Feldherr Ingvar Donnerhall; gestattet mir ein Abweichen der Vorschrift in eigener Sache: Es ist zu befürchten, dass sich diese Frau, die mit den Kaubuks zieht, gegen Ekurien gewendet hat. Das Gebiet zwischen Dâlerion und Kûrigs Warte muss als „unsicher“ eingestuft werden. Ich rate dringend an, eine Expedition nach Kûrigs Warte zu unternehmen um den Status dieser Ortschaft zu erfahren. Möglicherweise wurde der Ort von Kaubuks angegriffen. Des weiteren rate ich zu einer Verstärkung der Steinfels-Garnison.

Ende des Berichts
Kain Jadfels

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Beglaubigt,

Archivar Jerul Schleierburg

 

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